Aus der Mine auftauchend, um das Reich zu schützen
Nicht weit über den nebelverhangenen Hügeln von Lorcana gibt es eine Festung, die auf Säulen ruht, die wie gewaltige Riesen wirken. Aus der Ferne betrachtet wirkt die Festung eher klein. Doch sobald man die geschnitzten Türen erreicht, erhebt sie sich groß und imposant. Die dekorativen Figuren zu beiden Seiten der Tür sind kleinere Darstellungen der säulenartigen Riesen, die nun bewundernd auf ein Bild einer friedlichen Maid blicken.
Horcht! Ein rhythmischer Gesang ertönt tief aus dem Inneren und wird mit jeder Silbe lauter. Während sich etwas der Tür nähert, stellt sich eine schreckliche Frage: Waren diese Türen dazu gedacht, Bedrohungen fernzuhalten oder sie einzuschließen?
Mit einem Poltern schwingt die massive Tür auf, bis sie mit einem donnernden BUMM zum Stillstand kommt. Heraus marschiert eine Prozession von Rittern—sieben an der Zahl und edel im Erscheinungsbild. Ihre Rüstungen glitzern, während sie die viel begangene Brücke überqueren und ihr Marschlied durch die Schlucht hallt: Es erzählt von einem widerwilligen König, der zu einer Feier unter einem angeschlagenem Illuminarium rief; von einer Krone, die viel zu groß war für Seine junge Stirn; und von Seinem königlichen Auftrag, die Lande rund um das Festgelände zu beschützen—denn die Dunkelheit schläft niemals.
Als das Lied zu Ende geht, lachen fast alle Ritter—außer einem, der immun gegen Lachen zu sein scheint. Sie nicken einander zu, drehen sich um und marschieren in verschiedene Richtungen: Licht glänzt auf der Brille, die auf der Nase des ersten Ritters sitzt, als er salutiert und davon schreitet. Ein anderer mit rosigen Wangen blickt zurück auf das Bild der Maid über der Festungstür, bevor er davon schlurft. Ein weiterer holt aus, als wolle er einen wilden Schrei ausstoßen, hält jedoch inne, um sich stattdessen die Nase zu reiben. Neben ihm passt ein Ritter mit federndem Schritt seinen Zierspitzhacke an, bevor er eilends davon zieht. Ohne nachzudenken, beginnt der nächste Ritter in die gleiche Richtung zu gehen. Doch als er schließlich anhält, gibt ihm das riesige Schwert auf seinem Rücken einen sanften Klaps auf die Seite. Und ein anderer—der Ritter ohne Lächeln—rückt missmutig seinen Helm zurecht und stürmt davon.
Jeder hat seinen Auftrag, den Frieden im Land zu wahren. Ja, die Meereshexe ist besiegt und die heldenhaften Luminari und ihre Glimmer genießen einen wohlverdienten Moment des Feierns. So machen sich die Ritter entschlossen auf den Weg zu ihren Stationen, um über das Land zu wachen.
Alle Ritter, außer einem. Denn obwohl die Dunkelheit niemals schläft, schnarcht einer dieser Ritter bereits.