DE
Als die Hoffnung sich wandelte

Als die Hoffnung sich wandelte

4. September 2024 - Autor: Jacob Rennaker

Als das humpelnde Biest mit einem verängstigten Lumiere im Arm in ihr Zelt kam, blieb Belle fast das Herz stehen, und das Legendenbuch, in dem sie geblättert hatte, fiel auf den Boden. Etwas hatte sich an das Bein des Biests geheftet – ein violetter Strang aus Seetang, aus dem ein beunruhigender schwarzer Rauch aufstieg.
Ehe sie sich versah, befand sie sich in den Tintenlanden auf der Suche nach etwas, das dem Biest helfen könnte. Belles Suche führte sie an Lagern vorbei, über Mauern und um Buchten herum, aber ihre Augen glitten einfach an jedem Gegenstand vorbei, dem sie begegnete. Und nun starrte sie in den Schlund einer gefräßigen Höhle. Belle zögerte beim Betreten der Höhle, aber das Flackern des amethystfarbenen Lichts hatte etwas an sich, das sie zum Nachdenken anregte – es war die einzige Möglichkeit, demjenigen zu helfen, den sie liebte.

 

Geheimnisvolle Rose

Belle spähte um einen zerklüfteten Felsen herum und sah sie – die leuchtende Rose, die in einer eleganten, durchsichtigen Kugel schwebte und in einer Lache aus magischer Tinte schwamm. Aber natürlich! Die Flut hatte sie aus dem Großen Illuminarium geschwemmt und weit in die Tintenlande getragen. Die flüchtige Flüssigkeit wirbelte und tanzte, während die eingeschlossene Rose sanft auf ihr wippte und schwankte, als ob sie sie in die Tinte einladen würde.

Die Tinte. Sie hatte gesehen, was die Flut der gemischten Tinte mit anderen Glimmern im Illuminarium angerichtet hatte. Es war nicht abzusehen, was die Tinte mit ihr anstellen würde. Aber wenn es auch nur einen Funken Hoffnung gab, dass diese gemischte Tinte dem Biest helfen könnte, musste sie dieses Risiko eingehen. 

Belle holte tief Luft und tauchte in die Tinte ein. Sie spürte ein Kribbeln an ihren Füßen und Beinen. Sie griff nach dem Gefäß mit der Rose, als durch ihre zusammengekniffenen Augen ein Kaleidoskop von Farben aufleuchtete, und sie spürte, wie die Rose sanft aus ihrem Griff gezogen wurde. 

 

Belle, Vollendete Mystikerin

Als sie schließlich die Augen öffnete, sah sie die gemischte Tinte, die um ihre Füße herumwirbelte. Ein tiefblauer Kapuzenmantel wogte nun um sie herum. Und direkt vor ihr schwebte die magische Rose – nur dass sich dessen Gefäß jetzt in eine Laterne mit goldenem Griff verwandelt hatte, die sie ergriff. Die Rosenlaterne wurde plötzlich heller, und mit dem nächsten Atemzug verstand sie, was zu tun war. Mit einem neuen Gefühl der Zielstrebigkeit schlang der Belle-Glimmer den neuen Mantel um sich, hielt die magische Rosenlaterne hoch und stürzte aus dem Höhleneingang, um das geliebte Biest zu heilen.