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Alices Wellenreise

Alices Wellenreise

20. November 2024 - Autor: The Disney Lorcana Narrative Team

„Meine Teekanne! Meine Teekanne!“, rief der verrückte Hutmacher vom Ufer des Azurblauen Meeres. Alice schaute in die Richtung, in die er zeigte. Tatsächlich sah sie das weiß-blaue Geschirr in der Ferne auf den Wellen schwimmen.

 

Teekanne

„Meine Teekanne! Meine Teekanne!“, rief der verrückte Hutmacher vom Ufer des Azurblauen Meeres. Alice schaute in die Richtung, in die er zeigte. Tatsächlich sah sie das weiß-blaue Geschirr in der Ferne auf den Wellen schwimmen.

 

„Was glaubst du, wie sie dort hinausgetrieben wurde?“, fragte Alice.

 

„Sie muss mich gehört haben, als ich sagte: ‚Saubere Tasse, geh runter‘, und ging einfach weiter runter, bis sie ins Meer platschte und dachte, es sei Tee. Dumme Teekannen verhalten sich nie so, wie man denkt. Sie können jeden Moment ausspucken, weißt du. Dampfende, heiße Attitüden auch. Egal, ich habe den perfekten Weg für dich, hinaus zu segeln und sie zu bergen.“

 

„Ich?!“, sagte Alice.

Der Hutmacher schnaubte, schloss die Augen und legte die Hand auf seine Brust. „Ich sollte an meinem Nichtgeburtstag nicht dort raus müssen. Und außerdem hast du so viele unsinnige … Ich meine, nautische Bücher gelesen! Du bist ein viel geschickterer Seefahrer als ich.“

„Was schwebt dir denn vor?“ Alice stellte die Frage, obwohl sie wusste, dass der „Weg“ des Hutmachers im Vergleich zu einem Boot aus Holz und Segeln völlig unsinnig sein würde.

„Nicht im Kopf ... auf meinem Kopf!“ Der Hutmacher hob seinen moosgrünen Hut und offenbarte auf seinem kahlen Kopf eine Glasflasche, die mit kleinen Seilen und einer Teetasse als Krähennest ausgestattet war. „So segelt man! Ich habe es selbst gemacht. Gefällt es dir?“ Er hob das kleine „Schiff“ von seinem Kopf und kicherte.

„Wie soll ich da jemals hineinpassen?“, fragte Alice.

Aber der Hutmacher hatte etwas im Ärmel. Nach ein paar Armdrehungen purzelte ein kleiner Kuchen aus seiner Jackenmanschette. „Damit schrumpfen wir dich einfach auf die richtige Größe“, sagte der Hutmacher. „Jetzt brauchst du natürlich Proviant.“ Er holte Vorräte aus seinen Taschen: einen Esslöffel Butter, zwei Löffel (zum Rudern, falls nötig) und einen Klecks Marmelade. Das alles legte er auf den Flaschenboden.

 

Mit einem Biss in den Kuchen schrumpfte Alice kleiner, kleiner, kleiner. Dank einer helfenden Hand des Hutmachers gelangte sie an Bord des Bootes und wurde ins Meer gelassen.

Die Wellen waren zunächst klein und rollten sanft. Alice genoss das vertikale Auf und Ab, das sie daran erinnerte, wie sie in den Kaninchenbau gestürzt war. Doch je weiter sie davon trieb, desto tosender wurde das Wasser. Obwohl sie gegen die Seiten der Glasflasche geschleudert wurde, behielt Alice ihr Ziel stets im Auge.

Das heißt, bis die Teekanne über eine sehr große Welle geschleudert wurde. Als sie auf der gleichen Welle ritt, dachte sie, sie würde auf der anderen Seite wieder auftauchen und die Kanne erspähen. Dem war nicht so. „Oh je“, sagte Alice, als sie auf den Schiffsmast kletterte, um die aufgewühlte See zu überblicken.

Alice

Alice suchte verzweifelt, aber Welle um Welle konnte sie das Ziel ihrer Reise nicht entdecken. Alice sank in den Rumpf des Schiffes. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Zum Glück würden Tränen bei dieser Größe nicht viel Schaden anrichten. „Wieder verloren. Vielleicht bin ich einfach nicht zum Segeln bestimmt ...“

Dann erregte etwas in der Ferne ihre Aufmerksamkeit: riesige Mauern, die aussahen, als würden sie irgendwie fließen. Als Alice näher kam, sah sie, dass es sich um kolossale Barrieren handelte, die ganz aus Wasser bestanden.

„Es wird immer eigenartiger“, sagte Alice, während sie zwischen zwei verflüssigten Felswänden hindurchglitt. Nachdem sie diesen Eingang passiert hatte, stieß sie bald auf eine weitere wässrige Barriere. Ein Meeresgang ging nach links, der andere nach rechts.

Während die Wellen sie den linken Gang hinuntertrieben, sah sie die endlose Kaskade, die an diesen Wasserwänden entlang plätscherte. Die Strömung zog sie weiter und sie stieß auf einen weiteren Spalt.

Nach einer Reihe dieser Abzweigungen erkannte Alice, worum es sich bei diesem verschlungenen Mysterium eigentlich handelte. Ein Lächeln, wie das der Grinsekatze, breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Es ist ein Labyrinth!“ Nachdem sie schon einmal ein Labyrinth durchquert hatte, bei dem sie keine Chance hatte, wusste Alice, dass sie den Weg durch dieses Labyrinth finden würde.

 

Gefährliches Labyrinth

Sie wollte gerade wieder in den Rumpf springen, als sie in einiger Entfernung ein Glitzern entdeckte. Man hätte es für Licht halten können, das von der Wasseroberfläche reflektiert wurde, aber dank des Keramikglanzes wusste Alice sofort, was es war.

„Da bist du ja!“ rief Alice. Sie schnappte sich einen der Löffel und ruderte durch das ruhigere Wasser, bis die Teekanne des verrückten Hutmachers auf ihrer Steuerbordseite lag. Ihr Boot und das Keramikstück klirrten aneinander, während sie eine Schleppleine am Henkel der Teekanne befestigte.

Alice wollte schon umkehren und den Weg wieder zurück rudern, aber dann dachte sie darüber nach, welche Geheimnisse dieses Labyrinth barg. „Ich frage mich“, sagte sie und ruderte weiter und weiter in Richtung des geheimnisvollen Zentrums des Labyrinths.